Kurz vor den Sommerferien konnten alle Schüler der Sozialwissenschaften/Wirtschaft-Kurse der Q1 an einem Planspiel teilnehmen. Das Spiel wurde von „Europe Direct“ vorbereitet und durchgeführt. Dazu wurden die Schüler der beiden Grundkurse sowie des Leistungskurses zusammen in zwei Gruppen aufgeteilt und jeweils von einem Vertreter betreut und durch das Spiel geführt. Das Thema des Spiels war die Europäische Union mit dem Fokus auf die zukünftige Außenpolitik, die Rolle von Parlament und der Kommission sowie die Entwicklungspolitik der EU.
Bevor das Spiel losging, wiederholten wir gemeinsam den wichtigsten Lernstoff zur EU, damit auch alle richtig am Spiel teilnehmen konnten. Zu Beginn des Spiel wurden jeweils zwei Schülern eine Gruppe von EU-Ländern, mit ähnlichen Interessen zu den genannten Fragen, per Los zugeteilt. Danach bekamen wir einige Materialien zu den Positionen unserer Länder und sollten diese Positionen genau herausarbeiten und den anderen vorstellen. Das war nicht immer leicht und manche von uns brauchten einiges an Überwindung, denn nicht alle Positionen entsprachen unseren eigenen Wertvorstellungen. Ziel war es andere Gruppen mit ähnlichen Interessen zu finden, um später im Spiel Verbündete zu haben.
Im nächsten Schritt mussten wir, wieder in Partnerarbeit, zu dem Positionen die wir bereits vorgestellt hatten, passende Argumente suchen, mit denen wir die Meinung unserer Ländergruppen stützen und rechtfertigen konnten. Dabei konnten wir uns auch mit anderen Gruppen austauschen und sogar Bündnisse schließen, denn im nächsten Schritt ging es darum, gemeinsam mit Parlament und Kommission, die auch jeweils von zwei Schülern gespielt wurden, durch Diskussionen zu den einzelnen Themen ein Konzept für die zukünftige politische Entwicklung auszuarbeiten. Auch hier fiel es einigen schwer, fremde und in ihren Augen falsche Interessen zu unterstützen und für diese einzustehen. Während der Diskussionen griff der Leiter des Spiels nur sehr selten ein, wodurch die Spielfluss nicht gestört wurde und wir uns immer weiter in unsere Rollen hineinversetzen konnten.
Nach dem Ende der Auseinandersetzung mit den Themen lag es schließlich an der Kommission, einen Kompromiss zwischen all den verschiedenen Forderungen zu finden und schriftlich festzuhalten. Damit war das Spiel selbst vorbei. Im Anschluss erklärte uns der Leiter wie die EU mit diesen Fragen aktuell in der Realität umgeht und welche Probleme noch zu lösen sind. Es war sehr Interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse, die wir Schüler ausgearbeitet hatten und der tatsächliche Stand der Dinge sind. Dennoch konnten wir nach den langen und teilweise komplexen Diskussionen und Auseinandersetzungen gut nachvollziehen warum die EU mit vielen Themen länger beschäftigt ist. Insgesamt war das Spiel sehr hilfreich um die Prozesse innerhalb der EU und die Komplexität der Probleme und deren Lösungsvorschläge besser zu verstehen.
Tim Büscher (Q1)