Um im Notfall in der Wildnis überleben zu können, braucht der Mensch Wasser. Spätestens nach durchschnittlich drei Tagen. Falls Not am Mann oder der Frau ist, müsste man auch mal aus einem Bach trinken und natürlich vorher die Wasserqualität einschätzen können. Daher haben wir uns mit dem NOS-Kurs an den nahen Schulbach begeben und uns angeschaut, wie man die Wasserqualität anhand der dort lebenden Kleintiere schnell einschätzen kann.
Bei dieser Gelegenheit legten wir nebenbei auch ein Augenmerk auf die Pflanzen am Wegesrand und suchten mit „Fahndungsfotos“ nach ganz bestimmten Arten. Wir wurden fündig! Was man mit diesen Pflanzen alles machen kann, finden wir bald auch noch heraus. An einem Beispiel haben wir es schon ausprobiert.
Zu Beginn wurden wir natürlich über die Regeln des Unterrichtsgangs informiert. Nachdem das Organisatorisches wie Gruppeneinteilung, Materialausgabe (Lupengläser, Nadeln, Pinzetten, …) geklärt war, konnten wir – mit zwei Arbeitsblättern bewaffnet – auf die Suche nach den ersten Baum- und Pflanzenblättern gehen. Am Bach angelangt konnte jede der fünf Gruppen an ihrem Standort eigenständig nach Wassertieren suchen. Schnell wurde bei dem einen oder anderen der Jagdtrieb geweckt und neben Wasserflöhen, Steinfliegen- und Köcherfliegenlarven sogar ein Frosch, ein Flusskrebs sowie ein Gelbrandkäfer gefunden. Die „Beute“ wurde dann gemeinsam an der Picknickdecke bewundert, vorgestellt, benannt und sorgfältig wieder zurück in den Bach gesetzt. Auf dem Rückweg hatten wir erneut die Gelegenheit, fehlende Blätter der gesuchten Pflanzen und Bäume zu finden. Unglaublich, wie schnell die Unterrichtszeit vorüber ging. Im Kurzdurchgang und in der nächsten Unterrichtsstunde ordneten wir die gefundenen Lebewesen ein: Der Bach hat eine gute Wasserqualität! Abgekocht und gefiltert könnte man das Wasser im Notfall trinken.
Am Anfang der nächsten Doppelstunde haben wir ein Video von dem Kanal „Kai Sackmann“ bzw. „Sacki“ zum Japanischen Staudenknöterich angeschaut. Im Video wurde erklärt, wie man die Stängel des Japanischen Staudenknöterichs als Trinkbehälter für Wasser benutzen kann. Diese besonderen Stängel sind nämlich hohl und durch immer wieder auftretende Knoten verschlossen, wodurch man zwischen die „Zwischenwände“ Flüssigkeiten füllen kann. Um dies auszutesten ist der Kurs wieder in Richtung des Baches gegangen, wo der Japanische Staudenknöterich auffällig viel wächst. Erneut sollten wir acht Pflanzenarten auf dem Weg zum Ziel ausfindig machen. Eine dieser Pflanzen war das Indische Springkraut mit den rosa gefärbten Blüten. Am Ziel angekommen durfte jede Gruppe einzeln einen Stängel des Japanischen Staudenknöterichs abschneiden und präparieren. Manche Schüler haben am Ende der Expedition sogar aus dem Stängel getrunken
Stephanie Selting-Koch